Maschinen und Systeme statt direkte Hilfe durch das Herz
17] Eben darum aber, weil der Verstand so viel Geld einträgt, ist die Liebe ganz außer Kurs gekommen, und die Tätigkeit nach ihr kennt man beinahe nicht mehr. Denn man hat ja Maschinen genug, die aus dem Verstande heraus tätig sind; wozu der Menschenhände?
18] Denn Menschenhände könnten durch ihre Tätigkeit ja etwa gar in einem oder dem andern großen Geschäftsmann Liebe zu seinen Arbeitern erwecken. Um sich dieser Gefahr nicht auszusetzen, lasse man ja fleißig Maschinen errichten; denn diese arbeiten viel geschwinder und nehmen nie das Herz des Besitzers in Anspruch, sondern höchstens dann und wann, wenn zufälligerweise an ihnen etwas beschädigt wird, den Verstand, der das Beschädigte wieder allenfalls auf dem Wege einer Minuendo-Lizitation ausbessern läßt.
19] Saget, ob es nicht bei euch buchstäblich also geht?
20] Das Betteln ist untersagt; aber das Maschinenbauen wird mit Prämien belohnt. Was denn hernach mit den Armen? Oh, da wird ja auch gesorgt! Es gibt ja eine Menge Armenhäuser und Armenväter; es werden Sammlungen angestellt und werden Theater und Bälle gegeben. Dadurch ist für die Armen schon so gut gesorgt, daß die ersteren zu Halbarrestanten werden, und die zweiten, noch Freien, bekommen monatlich eine so erstaunliche Summe, daß sie sich mit derselben höchstens an einem Tage einmal halbwegs satt essen könnten. Wieviel aus der Armenkasse so ein Armer bekommt, brauche Ich euch nicht bekanntzugeben; das wißt ihr hoffentlich selbst.
21] Stellet aber neben solcher Beteilung das menschliche Bedürfnis auf und das Verbot zu betteln, so wird es euch sicher klar, wie ‚vortrefflich‘ für jene Arme gesorgt ist, die noch glücklicherweise aus irgendeinem solchen Fonds beteiligt sind. Was aber bleibt für diejenigen übrig, die bei den Armenvätern noch kein Gehör gefunden haben!?
22] Seht, was das für herrliche Früchte der Literatur, der Belesenheit und der großen Kultur des Verstandes sind!
23] Wäre es denn nicht besser, weniger zu lesen und zu lernen? Und das bestehe darin, daß man wisse, was die Pflicht eines Menschen, ja gar eines Christen sei!
24] Wäre es, wie gesagt, nicht besser, nach solcher wenigen, aber nützlichen Wissenschaft vollauf tätig zu sein und dadurch die wahre Pflicht eines Menschen zu erfüllen, als die Zeit seines ganzen Lebens hindurch zu lesen und zu schreiben, aber die Tätigkeit nach Meinem Worte gänzlich zu vergessen?
25] Ich sprach es: „Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter des Wortes!“
Wo aber sind diese Täter nun? Sind es etwa die Maschinen- und Luxusfabrikanten? Oder sind es die Eisenbahndirektoren und Unternehmer?
Sind es etwa die Industrieritter oder die Zuckerplantageninhaber in Amerika?
Oder ist es etwa die geld-, gold- und herrschsüchtige Geistlichkeit?
(1844)
Der Vergleich mit Myanmar, und was bei uns mit Industrie 4.0 geplant ist, bringt Erhellung. Spirituellen Nutzen aber nur, wenn man selbst nicht an dieser Gier beteiligt sein will.
17] Eben darum aber, weil der Verstand so viel Geld einträgt, ist die Liebe ganz außer Kurs gekommen, und die Tätigkeit nach ihr kennt man beinahe nicht mehr. Denn man hat ja Maschinen genug, die aus dem Verstande heraus tätig sind; wozu der Menschenhände?
18] Denn Menschenhände könnten durch ihre Tätigkeit ja etwa gar in einem oder dem andern großen Geschäftsmann Liebe zu seinen Arbeitern erwecken. Um sich dieser Gefahr nicht auszusetzen, lasse man ja fleißig Maschinen errichten; denn diese arbeiten viel geschwinder und nehmen nie das Herz des Besitzers in Anspruch, sondern höchstens dann und wann, wenn zufälligerweise an ihnen etwas beschädigt wird, den Verstand, der das Beschädigte wieder allenfalls auf dem Wege einer Minuendo-Lizitation ausbessern läßt.
19] Saget, ob es nicht bei euch buchstäblich also geht?
20] Das Betteln ist untersagt; aber das Maschinenbauen wird mit Prämien belohnt. Was denn hernach mit den Armen? Oh, da wird ja auch gesorgt! Es gibt ja eine Menge Armenhäuser und Armenväter; es werden Sammlungen angestellt und werden Theater und Bälle gegeben. Dadurch ist für die Armen schon so gut gesorgt, daß die ersteren zu Halbarrestanten werden, und die zweiten, noch Freien, bekommen monatlich eine so erstaunliche Summe, daß sie sich mit derselben höchstens an einem Tage einmal halbwegs satt essen könnten. Wieviel aus der Armenkasse so ein Armer bekommt, brauche Ich euch nicht bekanntzugeben; das wißt ihr hoffentlich selbst.
21] Stellet aber neben solcher Beteilung das menschliche Bedürfnis auf und das Verbot zu betteln, so wird es euch sicher klar, wie ‚vortrefflich‘ für jene Arme gesorgt ist, die noch glücklicherweise aus irgendeinem solchen Fonds beteiligt sind. Was aber bleibt für diejenigen übrig, die bei den Armenvätern noch kein Gehör gefunden haben!?
22] Seht, was das für herrliche Früchte der Literatur, der Belesenheit und der großen Kultur des Verstandes sind!
23] Wäre es denn nicht besser, weniger zu lesen und zu lernen? Und das bestehe darin, daß man wisse, was die Pflicht eines Menschen, ja gar eines Christen sei!
24] Wäre es, wie gesagt, nicht besser, nach solcher wenigen, aber nützlichen Wissenschaft vollauf tätig zu sein und dadurch die wahre Pflicht eines Menschen zu erfüllen, als die Zeit seines ganzen Lebens hindurch zu lesen und zu schreiben, aber die Tätigkeit nach Meinem Worte gänzlich zu vergessen?
25] Ich sprach es: „Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter des Wortes!“
Wo aber sind diese Täter nun? Sind es etwa die Maschinen- und Luxusfabrikanten? Oder sind es die Eisenbahndirektoren und Unternehmer?
Sind es etwa die Industrieritter oder die Zuckerplantageninhaber in Amerika?
Oder ist es etwa die geld-, gold- und herrschsüchtige Geistlichkeit?
(1844)
Der Vergleich mit Myanmar, und was bei uns mit Industrie 4.0 geplant ist, bringt Erhellung. Spirituellen Nutzen aber nur, wenn man selbst nicht an dieser Gier beteiligt sein will.
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